„Weil sie möglicherweise auf manche Vorgänge in diesem Land ein erhellendes Licht werfen können“, sagt der Erzähler und Lehrer des Films, Das weiße Band, darüber, warum er die merkwürdige Geschichte erzählen wird. Obwohl diese Erklärung auf vielen Sachen hinweisen könnte, glauben viele Zuschauer, dass der Erzähler über den Zweiten Weltkrieg spricht. Deshalb kann man den Film als Metapher des Faschismus sehen.
Der Film findet in einem kleinen Dorf namens Eichwald, eine Mischung von Eichmann und Buchenwald, statt, der erste Hinweis, dass die Handlung wirklich über die Nazis geht. Das Dorf repräsentiert Deutschland insgesamt. Wir können es als Mikrokosmus der Gesellschaft während des Aufstiegs des Faschismus sehen. Die Familie ist sehr wichtig im Dorf und alles ist durch Religion kontrolliert. Die Eltern sind die höchste Autorität und die Kinder sind unter so viel Druck, dass der Zuschauer die Kinder zuerst als Opfern sieht.
Bald aber beginnen die Verbrechen. Der Arzt wird verletzt, die Bauernfrau stirbt, der Bauer begeht Selbstmord, der Sohn des Barons wird verprügelt und der behinderte Karli wird gefoltert. Niemand weiß, wer der Täter ist. Der Angreifer stört die unterwürfige Gesellschaftsordnung. Der Lehrer und der Zuschauer beginnen, den Kindern des Dorfs zu misstrauen. Es ist glaubhaft, dass die Kinder die Angreifer sind und deshalb repräsentieren sie die Nazis. Sie wechseln sich von den Opfern zu den Schuldigen, genauso wie die Nazis und Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg und nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Erwachsenen, besonders der Lehrer, repräsentieren die Mitläufer der Nazis, weil sie die Kinder nicht beschuldigen und nichts dagegen machen.
Man kann viele Ähnlichkeiten zwischen dem Film und dem Faschismus sehen. Die Handlung geht aber wirklich über die Schuld des Einzelnen nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Lehrer wusste, was die Kinder gemacht haben, aber er sagte nichts und ist viele Jahre später schuldig, wie manche Mitläufer des Zweiten Weltkrieges und der Nazis.