Edgar Reitz hat eine klare Meinung gezeigt, dass er die Filmserie gemacht hat, um die Geschichte der Deutschen zu rekonstruieren, und deshalb benutzt er den Volksgeschichtestil Erzaehlung. Heimat ist angeblich eine Sammlung der Erinnerungen von den Schabbachern, also nur was die Figuren erinnert haben wird uns im Film gezeigt. Natuerlich ist Gedaechtnis nicht perfekt, und es gibt viel Fehlen in der Geschichte. Es ist vernuenftig zu sagen, dass das Thema unkritisch behandelt wird, weil es gemeisam von den Schabbachern nicht gut erinnert wird.
Die Frage stellt sich denn, warum haben die Schabbacher solches wichtiges Ereignis nicht erinnert? Der einfachste Grund ist, dass es sehr wenig Juden im Schabbach gab, zumindest die wir wissen. Man weiss nicht, warum es so ist, aber vielleicht wegen der Ferne von Schabbach. In der grosseren Staedte konnte man sehen, wie die Juden von den Nazi belaestigen werden, und vergessen uns nicht die Kristallnacht. Ich glaube, Lucy ist die einzige Hauptfigure, die wirklich die Gewalt sieht, weil sie einen Jude fuer einen Nachbar hatte.
Als man einen Bericht von der Zeit liest, koennte man denken, dass das Versetzen der Juden zu den Konzentrationlagern wurde nicht so gut publiziert. Die Wannseekonferenz war ziemlich heimlich, weil ihre Teilnehmer nur von der nationalsozialistischen Regierung gekommen sind. Wir sahen auch, dass Wilfried Wiegand einen Euphemismus benutzen, als er sagte, dass die Juden durch den Kamin gehen. Durfte er von der Endloesung mit anderen Leute reden? Alles in allem ist es unueberraschende, dass die Schabbacher von der Endloesung nicht gewusst haben.