am 9. Oktober bearbeitet
Schon in den dritten und vierten Folgen von Edgar Reitzs Heimat (1984) merken wir die allmähliche Umgestaltung des Dorfes Schabbach infolge der Nazifizierung.
Mit diesem Zustrom von Nazis in Schabbach kommen auch neue Technologie, neue Stellen, mehr Geld—in Kürze neue Gelegenheiten—und in diesem Sinn wird Schabbach ähnlich wie größere Städte, woher solche politische Bewegungen und gesellschaftlicher Wandel entwickeln. Mit den Metropolen wird Schabbach jetzt verbunden. Die Ideologie von Nationalsozialismus dringt in Schabbach ein, sowie das Telefonnetzwerk und die Bundesstraße—alle die moderne Mittel des 20. Jahrhunderts, die ohne Wissen der Einwohner sehr viel zu den NS-Kriegsvorbereitungen beitragen werden.
Insbesondere können die Effekte der Nazifizierung unter Wiegand und Wilfried, Eduard und Lucie beobachtet werden. Im ersteren Fall wird der Wilfried, ein ehemaliges Mitglied der Hitlerjugend, zum SS-Mann, nach seinem Training in Berlin. Wenn er nach Schabbach zurückkehrt, zeigt er deutlich seine Parteilichkeit für die Nazis und drückt seine Erwartungen in Bezug auf Aufstiegsmobilität aus. Stolz auf seinen Sohn vermutet der Wiegand eine aussichtsvolle Zukunft auch für das Dorf Schabbach. Im letzteren Fall merkt Lucie die Möglichkeit, ihren sozialen Stand anzuheben, sodass sie Eduard ermutigt, eine starke Karriere als Nazi aufzubauen. Dadurch wird Eduard schon Amtsbürgermeister im größeren Nachbardorf Rhaunen. Ihre große Landhausvilla steht als Zeichen seines NS-Mitmachens, wo sich die hochrangigen Wilhelm Frick, Robert Ley und Alfred Rosenberg mal treffen.
Zu dieser Zeit erscheint der Nazismus ziemlich harmlos, vielleicht auch ein Glücksfall für das Dorf Schabbach und seine Einwohner. Hier gibt es erneuten Wohlstand und Schabbach scheint am Ende doch, nach seiner Modernisierung aufgrund der Nazis, wirklich „die Mitte der Welt“ zu sein. Für jetzt…
Vor allem ist dein Wortschatz unfassbar gut. Deine Meinung ist auch stark und ich glaube, dass du rechts hat. Die Nazi Partie war in dieser Zeit ziemlich harmlos und alles hat gut in Schabbach ausgesehen. Die Modernisierung der Stadt war schnell und froh, aber wir werden gleich den Preis für Glück sehen.